Tönnies weist Westpol-Vorwürfe zurück
Unternehmen wehrt sich gegen Versuch, politisch zu skandalieren
Rheda-Wiedenbrück, 22.09.2020 –Der WDR hat in seiner Sendung Westpol am Sonntag von „gravierenden Arbeitsschutzverstößen“ bei der Firma Tönnies in Rheda gesprochen. Laut den Prüfungsberichten der Bezirksregierung Detmold sollen bei Überprüfungen im Mai deutlich mehr Mängel festgestellt worden sein als bisher bekannt. Tönnies wehrt sich gegen diese Darstellung. „Hier wird erneut versucht, politisch zu skandalisieren“, sagt Geschäftsführer und Firmensprecher André Vielstädte.
Es ist und bleibt Sachlage, dass der massenhafte Ausbruch an unserem Standort Rheda-Wiedenbrück seine Ursache in sogenannten Superspreadings Events in den Zerlegeräumen hatte. Dies ist keine Behauptung von Tönnies, sondern die Erkenntnis von zwei voneinander unabhängigen wissenschaftlichen Untersuchungen des Ausbruchsgeschehens“, führt er weiter aus. Eine dieser Untersuchungen wurde sogar vom zutändigen Landkreis beauftragt. Das Wissen um diese Zusammenhänge generell in Fleischunternehmen wurde erst durch die neuen Erkenntnisse im Nachgang des Ausbruchs in Rheda gewonnen.
In der Sendung Westpol wurde auch kein ein anderer Verdacht im Hinblick auf den Ausbruch geäußert.Die Inhalte und Abläufe der dargestellten Arbeitsschutzkontrollen wurden von der Tönnies Unternehmensgruppe immer transparent öffentlich gemacht. Die benannte Kontrollen im Mai 2020 fanden im völliger Übereinstimmung des Zieles statt, ein möglichst hohes Corona-Sicherheitsniveau zu erreichen und gleichzeitig unserem Versorgungsauftrag als kritische Infrastrukutur gerecht zu werden.
Grundsätzlich konstatierte die Behörde bei den Kontrollen am 15. Mai, dass sich das Hygienekonzept bei Tönnies „im absoluten Einklang mit den Arbeitsschutzstandards des BMAS befindet“. Zudem wurde zu diesem Zeitpnkt, wie bei Kontrollen üblich, auch Änderungsbedarf definiert. Die beschriebenen Änderungspunkte wurden von Tönnies sehr kurzfristig behoben. Am 22. Mai erläuterte das Unternehmen schriftlich die vorgenommenen Maßnahmen.
Am 29. Mai kam es zu einer erneuten Untersuchung durch die Bezirksregierung. Diese konstatierte in der Zusammenfassung des Aktenvermerks der Behörde: „Die BMAS SARS-CoV-2 Arbeitsschutzstandards sind in der Unternehmensgruppe nun fast vollständig erfüllt. Viele Maßnahmen zur Einhaltung der entsprechenden Arbeitsschutzstandards werden bereits erfolgreich umgesetzt. Die vormals aufgezeigten Mängel wurden beseitigt oder zumindest soweit beseitigt, dass die SARS- CoV2 – Arbeitsschutzstandards eingehalten sind. Dauerhafte Lösungen sind in der Planung und Umsetzung. (…) Somit kann nach aktuellem Stand auf Ordnungsverfügungen zur Durchsetzung der SARS-CoV-2 Arbeitsschutzstandards verzichtet werden. (…)“