Tönnies hilft Mitarbeiter-Familie aus Gütersloh nach Brand
Unternehmen stellt innerhalb kürzester Zeit eine neue und renovierte Wohnung zur Verfügung
Rheda-Wiedenbrück, 23.12.2020 – Das Jahr 2020, es hätte für Familie Deaconu aus Gütersloh kaum schlimmer beginnen können: In ihrem Haus an der Wilhelm-Busch-Straße bricht im Februar ein Feuer aus. Auch wenn die vierköpfige rumänische Familie unverletzt bleibt, so verlieren sie nicht nur ihr Hab und Gut, sondern auch ihr Dach über dem Kopf. Dass das Jahr rückblickend dann aber doch noch eine gute Wendung nimmt, damit hätte die Familie zum Zeitpunkt des Dramas sicherlich nicht gerechnet.
Adelina Deaconu schaut an dem besagten Abend im Februar noch länger Fernsehen, als plötzlich der Strom ausfällt. „Ich konnte nicht schlafen an diesem Tag. Das war letztlich unser Glück, sonst hätten wir das Feuer vielleicht zu spät bemerkt“, sagt die 40-Jährige. Denn als sie mit ihrem Mann Cosmin die Tür zum Treppenhaus öffnet, schlagen ihnen schon die Flammen entgegen. In Windeseile weckt das Ehepaar seine beiden Kinder Catalin (16) und Anamaria (14). Die vier flüchten vor dem Feuer und lassen dabei sämtliche Unterlagen und Sachen in der Wohnung zurück. Glücklicherweise bleiben die Rumänen unverletzt.
Doch sie verlieren alles, was ihnen lieb ist. Durch Löschwasser und Ruß ist alles zerstört, die Wohnung unbewohnbar. „Es sah aus wie in einem Horrorfilm“, sagt Tochter Anamaria. „Wir hatten nichts mehr“, fügt Mutter Adelina mit gesenktem Kopf hinzu. Auch heute, rund 10 Monate später, kann sie noch immer nicht ganz mit der Situation abschließen. „Ich kann bis heute nicht an dem Haus vorbeigehen, ohne die schrecklichen Bilder im Kopf zu haben. Aber ich versuche es zu vergessen“, sagt die 40-Jährige.
Von einem auf den anderen Moment sitzen die Deaconus ohne Hab und Gut auf der Straße. Vorrübergehend kommen sie bei einem Bekannten unter. Wie es langfristig weitergehen soll, weiß die Familie zu diesem Zeitpunkt nicht. „Wir waren es immer gewohnt, alles alleine zu schaffen. Aber dieses Mal konnten wir es nicht allein bewältigen“, sagte Adelina.
Zum Glück sind sie in dieser Zeit aber nicht ganz auf sich allein gestellt: Denn wenige Tage nach dem verheerenden Feuer klingelt bei der 40-jährigen Adelina das Handy. Am anderen Ende der Leitung? Margit Tönnies. „Als ich gehört habe, wer am anderen Ende der Leitung ist, hat es mir glatt die Sprache verschlagen“, erinnert sich die gebürtige Rumänin zurück. Ihr Mann Cosmin ist zwar bei Tönnies beschäftigt. Aber: „Ich hätte nie gedacht, dass die Chefin einen einfachen Mitarbeiter anruft und ihm hilft“, sagt sie. Tatsächlich aber kümmert sich die Frau von Firmenchef Clemens Tönnies direkt um die Familie, als sie von dem Drama erfährt. Innerhalb kürzester Zeit organisiert das Unternehmen eine neue Wohnung. Doch auch dies soll nur vorrübergehend sein.
„Wir haben zeitgleich eine andere Wohnung renoviert und auf unsere Kosten möbliert. Dort konnte die Familie dann auch zügig einziehen“, sagt Martin Bocklage, Personalchef bei Tönnies in Rheda. Die Deaconus konnten ihr Glück kaum fassen. „Wir waren total froh, dass Tönnies sich um uns gekümmert hat und wir diese Wohnung bekommen haben“, unterstreicht Adelina beim Besuch von Tönnies-Ombudsfrau Gudrun Bauer und Martin Bocklage in diesen Tagen. „Ich würde sie am liebsten in den Arm nehmen. Aber das geht ja leider nicht“, sagt Ehefrau Adelina mit leicht tränenerdrückter Stimme. Zu Beginn des Jahres schien das Leben der Gütersloher unverschuldet komplett aus den Fugen geraten zu sein. Doch jetzt blicken sie kurz vor dem Jahreswechsel doch noch freudig auf 2020 zurück.